Sein Diener Zanni tritt auf. Als bodenständiger Gegenspieler, unbeeindruckt von dem verrückten Edelmann, wird er im Handumdrehen Herr der Handlung.
Zwei weitere Personnen erscheinen und werden, von Zanni angetrieben ins Spiel gesetzt. Sie sind einfache Bauern und lassen sich als arme Tölpel von dem listigen Harlekin an der Nase herumführen. Der Reihe nach müssen sie den Doktor der Wissenschaft, den Gerichtsschreiber, den schrecklichen Minotaurus und schliesslich den Sohn des Capitan's spielen. Der rote Faden dieser Irrfahrt ist Fracasso's Testament, das für Fracasso und Zanni gar nicht existiert, das aber ihre Opfer antreibt, unerreichbarares erreichbar zu machen.
Der Capitan beweist seine Verrücktheit, Zanni seine List. Wir können uns so dieses teuflische Paar vorstellen, wie sie in spanischen Städten grausames Spiel treiben, und sogar schliesslich im Labyrinth landen, um dort die
scheinbar gefangene Geliebte Fracassos zu befreien. Fracasso schickt seine Mitspieler in das Totenreich, lässt sie aber alle
gleich wieder auferstehen, und überträgt seinen Kameraden am Schluss doch einen Teil seines Testaments: "Das Schloß der Armut", wie es im Roman des "Capitaine Fracasse" von Théophile Gauthier beschrieben wird.
Die Szenen werden auf spanisch, französisch, italienisch und nach Bedarf auch in deutscher Sprache gespielt.
Die Musik
Sie ist fast ausschliesslich dem Repertoire der spanischen Renaissancemuik entnommen. Genauer gesehen, stammt sie von spanischen Komponisten der sevillanischen Schule. Juan Vasquez et Juan del Encina gelten hier als die Meister des Villancicos. Im Prolog werden Lieder und Stücke von Balkonen oder Podesten gesungen. Diese Lieder sind unter anderen von Etienne Moulinié, einem südfranzösischen Komponisten, der nicht nur französische sondern auch viele spanische Texte vertonte.
Musikalische Unterlegungen der Schlachten, Kämpfe und Wettläufe werden gesungen und auf der Gitarre gespielt. Ein kleiner Ausschnitt aus Mozart's Zauberflöte wie auch andere Beispiele aus der spanischen Folksmusik, sind Anchronismen, die im Spiel der Commedia dell'arte ganz typisch waren.
Die Malerei
Sie nimmt einen wichtigen Platz im Stück ein. Die Bühne ist mit Bildern ausgeschmückt, und in einer zentralen Szene vertraut der Capitàn Fracasso all seinen Unmut dem Hofmaler an, der wiederum niemand anderes als Zanni ist. Zanni porträtiert seinen Herrn, während Der Capitàn traurig auf seiner Gitare spielt.
Mit:
Bernard Revel: Capitàn Fracasso Edelmann, Alt, Giterne, Gitarre, Trompete
Friederike Schulz: Zanni Diener des Capitàn, Portätist und Hofmaler des Capitàn, Sopran, Fiedel, Violine, Malerei
Stéphan Olry: Knecht, Gerichtsschreiber, Fracassiño Sohn des Capitàn, Tenor, Schlaginstrumente
Xavier Bazoge: Knecht, Doktor Patafion Notar, Minotaurus, Bass, Gitarre
Inszenierung: Georges BonnaudGeorges Boonnaud gründete 1964 seine erste Compganie "le Studio" und war 1966 Gründungsmitglied des Théâtre du Soleil von Ariane Mnouchkine. Er blieb dort Schauspieler bis 1981. Er nahm an allen Stücken Mnouchkine's teil, unter anderen am Film "Molière".
1982 gründete Georges Bonnaud die Compagnie Maasich und inszenierte folgende Stücke:
Patience dans l'Azur; L'animal de l'Aube; Tête à Tête; Dionysos 238; La mesure en tout droit; Orion lumières.
Er unterrichtete an : Ècole Chaillot, ParisIII, Orsay, Stages A.F.D.A.S.
Als Buchautor schrieb er: "Marche avec le masque neutre "aux éditions l'Harmattan.
Der Capitàn Fracsso ist Georges Bonnaud's zweite Inszenierung
für das Ensemble Convivencia.
Seine erste Arbeit mit dem Ensemble war "La Bella Franceschina".
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